12 Tage unter dem Motto „Zeit zu handeln“


Für die Riedericher Pfadfinder begannen in diesem Jahr die Sommerferien bereits einen Tag früher. Grund hierfür war das 12 tägige Bundeslager der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands. Zu diesem reisten 1400 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Deutschland nach Beilstein nahe Heilbronn. Damit ein Lager dieser Größenordnung zustande kommt, braucht man im Vorfeld sehr viel Planungs- und Vorbereitungszeit. Bevor die Teilnehmer anreisten wurde bereits mit dem Bau von Sanitäranlagen, Versammlungszelten und größeren Wohnbauten begonnen. Zu diesem sogenannten Vorlager reisten bereits vier der Riedericher Pfadfinder mit zwei Pfadfinderinnen aus Pfullingen an. Dort begannen sie vier Tage vor Lagerbeginn mit dem Bau ihres Schlafzeltes in Form eines Segelschiffs.

In den Gruppenstunden zuvor wurde, das Schiff geplant, Taue geflochten, sowie Anker und Ruder gebastelt. Um das Schiff möglichst realitätstreu aufzubauen, hatte sich eine zweiköpfige Gruppe aus Riedericher und Pfullinger Pfadfinder gebildet, die zusammen rund 60 Quadratmeter Stoff zu weißen Segeln nähten und anschließend bemalten. Auf dem Vorlager wurden dann die Segelmasten gestellt und nach und nach entstand das knapp 30 Meter lange Schiff, das Schlafplatz für neun Riedericher und fünf Pfullinger Pfadfinder bot. Mit dieser Baute gewannen die Riedericher Pfadfinder den zweiten Platz beim sogenannten „Baumeisterwettbewerb“. 

Das Segelschiff der Riedericher Pfadfinder

Das Segelschiff der Riedericher Pfadfinder

Nachdem am zweiten Lagertag alle Bauten vollendet waren, begann die Spielidee. Hierfür schlüpfte nicht nur die Zeltstadt in die Rolle der Hafenstadt Visby auf Gotland sondern auch die Lagerteilnehmer in ihre bunten Verkleidungen. So wurde in den nächsten drei Tagen der Handel um die Insel Gotland im Jahre 1397 nachgespielte. Dazu war das komplette Lager in 6 Unterlager eingeteilt, wie z.B. die „Freie Flotte“, zu der auch die Riedericher Pfadfinder zählten. Zusammen bestritt man ein Geländespiel und repräsentierte sich beim sogenannten „Markttag“ den anderen Völkern, wie dem „Gotländischen Volk“ oder den „Ordensrittern“. An diesem Tag nutzten auch 1300 Besucher die Gelegenheit sich sowohl die beeindruckende Zeltstadt anzuschauen, als auch am Markttreiben teilzunehmen.

Nach dem Teil der Spielidee folgte ein dreitägiger Orientierungslauf, bei dem knappe 200 Wandergruppen in der Region um den Lagerplatz mit Bussen verteilt wurden und anschließend mit Karte und Kompass zum örtlichen Freibad finden mussten.  Zurück auf dem Lagerplatz erwartete die 1400 Teilnehmer ein sogenannter „Lebenswegetag“, bei dem die Pfadfinder in verschiedenen sozialen Einrichtungen, oder wie die Riedericher Pfadfinder beim Förster halfen. So war das Ziel dieses Tages, der Region etwas zurückzugeben, nach mehreren Stunden harter Arbeit erreicht. Denn die Gruppe hatte einen Waldweg von überstehendem Geäst und Gestrüpp befreien können.

Am nächsten Tag folgte dann noch ein Stationenlauf, bei dem die Gruppen ihre pfadfinderischen Fähigkeiten, wie Zeltbau, Knotenkunde und vielem mehr unter Beweis stellen mussten.

"Zeit zu handeln"

„Zeit zu handeln“

Danach trafen sich die 1400 Teilnehmer um unter dem Lagermotto „Zeit zu handeln“ sich in Form eines Peace-Zeichen aufzustellen. Hiermit möchten sie gemeinsam ein Zeichen setzen, ein Zeichen, das ausdrücken soll, dass es Zeit ist, sich für Frieden in der Welt einzusetzen. Genau wie jede und jeder der Teilnehmenden dazu beigetragen hat, das Peace-Zeichen zu stellen, so kann jede/r Einzelne das Bild und die Vision dieses Zeichens in die Welt tragen.

Das Ende dieses großen Lagers wurde am Samstagabend mit einem Dreigänge Menü und dem entzünden des großen Pagodenfeuer gefeiert. Danach wurde noch bis spät in die Nacht hinein gesungen und getanzt.

So stand am nächsten Morgen nur noch der Abbau und die Heimreise an. Zurück bleibt eine kahle Wiese mit lediglich ein paar Trampelpfaden, neue Freundschaften, sowie tolle Erinnerungen und Erlebnisse.nd die Heimreise an. Zurück bleibt eine kahle Wiese mit lediglich ein paar Trampelpfaden, neue Freundschaften, sowie tolle Erinnerungen und Erlebnisse.

Die Pfullinger und Riedericher Pfadfinder v.l.n.r.

Die Pfullinger und Riedericher Pfadfinder v.l.n.r.


 

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